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Bernhard Sarin: Lot auf der Terrasse des Kempinski (2024)


Bernhard Sarin: Lot auf der Terrasse des Kempinski (2024)
Bernhard Sarin, Lot auf der Terrasse des Kempinski oder Der tapfere Pessimist Imre Kertész
BoD - Books on Demand, Norderstedt, 2024
284 Seiten, € 31.99, ISBN 978-3-7583-0373-9



Bernhard Sarin: Lot auf der Terrasse des Kempinski (2024)
Foto: Eröffnung des Imre-Kertész-Archivs, Akademie der Künste Berlin, 15. November 2012, Magda und Imre Kertész



Bernhard Sarin: Lot auf der Terrasse des Kempinski (2024)
Foto: Lesung aus Kertész' Tagebüchern von Hermann Beil (hinten rechts), Akademie der Künste Berlin, 15. November 2012



Bernhard Sarin: Lot auf der Terrasse des Kempinski (2024)
Kertész im Interview Document and Fiction von Thomas Cooper, THE HUNGARIAN QUARTERLY, Holocaust Special Issue 2014: »The words on paper will be cited, interpreted, debated, the experiences will be forgotten, only the language will remain.«

Foto: Vitrine mit Manuskripten und Publikationen von Kertész, Akademie der Künste Berlin, 15. November 2012



Bernhard Sarin: Lot auf der Terrasse des Kempinski (2024)
Kertész im Gespräch Man schreibt als ein glücklicher Mensch mit Ijoma Mangold, SZ, 9.11.2004: »Man sagt, über den Holocaust kann schreiben, wer in der Gaskammer getötet worden ist. Ich habe einen Roman über die Schicksallosigkeit geschrieben. Das ist ein Zustand des Menschen in einer Diktatur, wo man des eigenen Schicksals beraubt wird.«

Foto: KZ-Gedenkstätte Buchenwald, 1983



Bernhard Sarin: Lot auf der Terrasse des Kempinski (2024)
Kertész, Galeerentagebuch, Juni 1980: »Anpassung heißt bei den Deutschen offenbar, dass sie sich völlig mit ihrer Situation identifizieren. Und als Krönung all dessen noch ein bestürzender, provinzieller Elendspatriotismus, DDR-Patriotismus. Lähmend.«

Foto: DDR, 1983



Bernhard Sarin: Lot auf der Terrasse des Kempinski (2024)
Kertész, Galeerentagebuch, Mai 1980: »Am Brandenburger Tor. Hinter der Mauer Westberliner Busse mit Touristen, denen man die hiesigen Sehenswürdigkeiten zeigt. Ich überlege, ob ich bleiben soll, ob ich es aushalte. Mit Arbeit hielte ich es aus. Nur arbeite ich nicht.«

Kertész, Warum gerade Berlin? (geschrieben 2003): »Dreizehn Jahre später, 1993, bin ich, nun bereits als West-Berliner Stipendiat, zu Fuß von Charlottenburg zum Alexanderplatz gegangen, um mich gleichsam mit meinen eigenen Beinen davon zu überzeugen, dass ich jetzt […] ungehindert bis zur Ost-Berliner Straße ›Unter den Linden‹ spazieren konnte.«

Fotos: Berliner Mauer, Blick auf das Brandenburger Tor von West-Berlin, 1980 / 1981 und Baustelle in Berlin Tiergarten, Blick auf den Reichstag, 1993



Bernhard Sarin: Lot auf der Terrasse des Kempinski (2024)
Foto: Hotel Kempinski (seit Dezember 2017: Bristol Berlin), Berlin, Kurfürstendamm, Juni 2017

Das Hotel Kempinski wurde in den Jahren 1951–1967 nach Entwürfen von Paul Schwebes, Günter Klatte und Hans Schoszberger gebaut. Mit ihm etablierte sich die jüdische Familie Kempinski nach der NS-Zeit wieder in Berlin. 2015 wurden Pläne bekannt, das Hotel abzureißen. Daraufhin stellte das Landesdenkmalamt das Gebäude als »wichtigen Geschichtsort der Berliner Nachkriegszeit« und Zeichen eines »hoffnungsvollen Neubeginns« unter Ensebleschutz. (↗Cay Dobberke, Hotel Kempinski wird unter Schutz gestellt, DER TAGESSPIEGEL, 28. September 2016) Kertész bezieht sich auf das Hotel in Letzte Einkehr (Tagebücher 2013, Tagebuchroman 2014).